Der Blick zurück I – Kampfmannschaft

Wie jede Winterpause wollen wir auch heuer wieder mit etwas Abstand einen Blick zurück auf die vergangene Hinrunde werfen. Teil I dieses Rückblickes widmet sich dabei der Jenbacher Kampfmannschaft.

Hinsichtlich dieser gelang es dem SK Jenbach bereits im Vorfeld der neuen Saison, einen ersten Meilenstein zu setzen. Waren die Trainerwechsel im letzten Jahrzehnt zumeist ungeplant und entsprechend „rumpelig“, so gestaltete sich der Übergang von Dr. Rudolf Stadler auf Lukas Pfurtscheller harmonisch und im einwandfreien Einvernehmen. Davon profitiert natürlich fraglos der ganze Verein, insbesondere aber auch die Jenbacher Erste, die Trainer-Youngster Pfurtscheller in einer hervorragenden Verfassung von seinem Vorgänger übernehmen konnte, nachdem dieser gerade den langersehnten Aufstieg der Jenbacher in die Landesliga wahr werden ließ. 

Und so startete man strukturell bestens aufgestellt und mit einer Mannschaft, welche sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig änderte – Srdjan Dobric wechselte als Co-Trainer ins Betreuerteam und Mustafa Besparmak verließ den Verein in Richtung Achenkirch, während Mathias Juric, Haris Hrnjica und Rückkehrer Onur Sezen die Mannschaft verstärkten – in Richtung Pflichtspielauftakt nach Breitenbach. 

Dennoch gestaltete sich dieser kompliziert. Während der Mitaufsteiger der vergangenen Saison aus dem Vollen schöpfen konnte, fehlten unserer Elf ob des frühen Starttermins im Juli mehr als ein Dutzend Akteure. Dennoch präsentierte man sich kampfstark und verlangte der selbsternannten „Macht am Inn“ trotz des Einsatzes zahlreicher Nachwuchs- und KM II-Spieler alles ab. Am Ende musste man sich knapp mit 0:1 geschlagen geben.  

Gleich in der Folgewoche stand nun der Cup-Ausflug nach Tux an, wo eine vermeintliche Pflichtaufgabe auf die immer noch stark dezimierte Pfurtscheller-Elf wartete. Doch es sollte anders kommen – ein Traumtor von Alen Hrnjica reichte am Ende nur zu einem 1:1, im Elfmeterschießen zog man dann den Kürzeren. Die Aufstiegseuphorie, sie drohte schnell zu verfliegen und Jenbach war im Heimspiel gegen Stumm gefordert, eine Reaktion zu zeigen. 

Und diese sollte gelingen. Man hatte aus den ersten beiden Pflichtspielen schnell gelernt, stand nun sehr stabil und agierte vor allem taktisch clever. Zudem sahen die immer mehr werdenden Zuseher:innen eine Jenbacher Elf, die in jedem Spiel mit vollem Einsatz agierte und um jeden Ball fightete. Diese Kombination führte auch zu der nun einsetzenden Siegesserie: Gegen Stumm (2:0) schaffte man den Turnaround, es folgte der ebenso prestigeträchtige als auch verdiente Auswärtssieg beim ersten Derby seit mehreren Jahren in Buch (0:2). Und darüber hinaus sollte man nicht nur den kompletten August, sondern auch im nachfolgenden September ohne Pflichtspielniederlage bleiben. Siege gegen Angerberg (4:2), in Kolsass (2:3) und gegen Thiersee (3:0) sowie ein 2:2 gegen Kramsach und – hochdramatisch – auch in Brixen, wo Poturalski einen Last-Minute-Elfmeter gegen den SKJ parierte, beförderten Jenbach in den vorderen Bereich der Tabelle. Und diesen sollte die junge Jenbacher Mannschaft bis zum Hinrundenende nicht mehr verlassen. 

Auch wenn der Oktober wechselhafter war und Niederlagen in Söll, Kufstein und Walchsee mit sich brachte, bewies die Jenbacher Elf, dass sie in den vergangenen Jahren merklich an Stabilität gewonnen hatte. Wenngleich teils unglückliche Spielverläufe, teils auch eigene Fehler zu den Auswärtsniederlagen führten, drohte man nie, Struktur und Idee zu verlieren, sondern streute immer wieder auch Siege ein. So schlug man zu Hause Bruckhäusl (2:1) und zeigte vor allem auch im letzten Spiel des Herbstdurchganges eine überaus starke Performance: Der 4:0 Heimsieg gegen Schwoich war nicht nur ein toller Abschluss einer erfolgreichen Hinrunde, sondern spielerisch wohl auch die beste Vorstellung in der bisherigen Landesliga-Saison. 

Unterm Strich bedingt dies, dass man zur Winterpause als Aufsteiger sensationell den zweiten Tabellenrang in einer an sich sehr ausgeglichenen Liga innehat. Prunkstück der Jenbacher war dabei zweifellos die Heimstärke: Seit über einem Jahr ist man nun auf heimischen Platz ohne Pflichtspielniederlage. Zudem bedeuten die nur 17 Gegentreffer in der Landesligasaison bisherigen Ligabestwert. Lukas Pfurtscheller und sein Trainerteam übernahmen im Sommer eine intakte Mannschaft und konnten diese nun, das lässt sich bereits nach der Hälfte der Saison sagen, etablieren und auch spielerisch eine Stufe weiterentwickeln. Besonders erfreulich auch, dass, neben der eingangs schon beschriebenen Kontinuität im Jenbacher Kampfmannschaftskader, wieder 15 blau-gelbe Eigenbauspieler zu Einsätzen in der Ersten Mannschaft unseres Vereins kamen und dabei zum Teil gewichtige Rollen spielten.

Jetzt befinden sich Mannschaft und Trainerteam in der verdienten Winterpause, ehe es Mitte Jänner wieder weitergeht mit der Vorbereitung auf die Rückrunde. Die bisherige Saison macht jedenfalls Lust auf Mehr!