KM belohnt sich für irre Aufholjagd

Ein Fußballspiel der besonderen Art erlebten die rund 150 Zuseher bei idealen äußeren Bedingungen am Dienstagabend im Stadion Jenbach. Nach einer fulminanten Aufholjagd in Durchgang zwei belohnte sich die Jenbacher Mannschaft für ihren nimmermüden Kampfgeist mit einem spektakulären 4:4. Fußballerisch ist freilich noch Einiges an Luft nach oben vorhanden.

Dabei nahm die Begegnung in der ersten Hälfte einen gar nicht guten Verlauf für die Mannschaft von Rudi Stadler an. Bereits nach zwei Minuten musste man einem 0:1 Rückstand nachlaufen. Nach einem Fehler im Spielaufbau kam ein langer Ball in Richtung Strafraum geflogen und Jenbach-Schlussmann Rene Kirchmaier zu spät – folgerichtig war der Strafstoßentscheid von Schiedsrichter Cetinkaya, Manuel Osl verwandelte sicher. In Folge war Jenbach geschockt und fehlerhaft – die Tore zum 0:2 wiederum durch Osl und zum 0:3 durch Wechselberger waren die Folge eines fußballerisch zugegebenermaßen wenig überzeugenden, weil extrem fehleranfälligen Jenbacher Spiels, dem es nicht zuletzt an Dynamik fehlte.

Ein anderes Bild bot sich den Zusehern dann in Abschnitt zwei. Von Beginn weg agierte Jenbach dynamischer und spielfreudiger als in Abschnitt eins, konnte durch Selcuk Temiz drei Minuten nach Wiederbeginn den Anschluss zum 1:3 erzielen und blieb am Drücker. Fehler im eigenen Spiel kosteten jedoch viel Energie und führten auch zum zwischenzeitlichen 1:4. Schlussmann Kirchmaier konnte einen Rückpass nur unzureichend verwerten und Marco Mietschnig drehte Sekunden später jubelnd ab. Doch was man der Stadler-Elf zu Gute halten musste, war die Tatsache, dass sie nicht aufsteckte. Und so spielte man weiter engagiert nach vorne, gewann zunehmend an Sicherheit und als innerhalb von vier Minuten Ümit Ünlü und Selcuk Temiz auf 3:4 stellten (71. und 75.) war der Glaube an die Möglichkeit auf einen für Jenbach positiven Spielausgang wiederhergestellt – ehe genau der wiederum nur eine Minute später aufgrund der Gelbroten Karte nach einem taktischen Foul von Kapitän Srdan Dobric einen erheblichen Dämpfer erfuhr.

Doch Jenbach hielt das Spiel offen, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, Hopfgarten blieb bei Kontern brandgefährlich, Rene Kirchmaier im Jenbacher rehabilitierte sich aber in dieser Phase und hielt die Mannschaft mit gleich vier extrem wichtigen Paraden im Spiel – und diese ackerte auch in Unterzahl weiter, was in Minute 85. belohnt wurde: Wieder war es Ümit Ünlü, diesmal aus der Distanz, der platziert ins lange Eck des Hopfgarten Tores zum Jenbacher Ausgleich traf. 4:4 und das in Unterzahl, ein wahrer Kraftakt.

Ein Kraftakt, der emotional noch sehr bedeutend werden könnte. Auch in einem Spiel, in dem man fußballerisch über weite Strecken nicht unbedingt überzeugend agierte – insbesondere in Abschnitt eins – gab sich die Jenbacher Kampfmannschaft nie auf, kämpfte und fightete bis zum Schluss und wurde dafür schlussendlich auch belohnt. Der Punktgewinn, der sicherlich ein Stück weit glücklich ist, ist das Ergebnis von großem Kampfgeist – gleichzeitig ist klar: fußballerisch wird eine Steigerung für die kommenden Aufgaben von Nöten sein! Dass die Mannschaft aber über Charakter und eine tolle Moral verfügt, hat sie bereits heute gezeigt.