Gründung
Im Jahr 1933 gründeten einige Sportler des Arbeiter-, Turn- und Sportbundes die Sektion Fußball mit einer Kampfmannschaft und einer Jugendmannschaft. Am bestehenden Sportplatz am „Grieß“ wurden Tore aufgestellt sowie eine Umkleidekabine mit einem Geräteschuppen in Eigenregie errichtet. Das Material stellte größtenteils die Sensenunion zur Verfügung. Diese Fußballer betrieben nicht nur den Fußballsport, sondern waren bereits seit einigen Jahren auch in der Leichtathletik, im Turnen, im Fünfkampf und im Faustball aktiv. Schon damals wurden Wettkämpfe dieser Art in ganz Tirol ausgetragen.

Die Gründungsmannschaft aus dem Jahr 1933 vor dem Spiel in Schwaz: Stehend von links nach rechts: Ruech Josef, Pfister Georg, Husar Karl, Maurischer Alois, Groll Franz, Winner Otto, Münch Franz, Hell Josef Vorne von links nach rechts: Penz Franz, Plascheck Franz, Lamb Herbert
Im Jahr 1933 fanden nur einige Freundschaftsspiele statt. Die Vereinsfarben der Dressen waren Blau-Gelb und wurden vom Jenbacher Geschäftsmann Ditmand gespendet.
Im Jahr 1934 wurde der Arbeiter-, Turn- und Sportbund aufgelöst und in den Allgemeinen Turnverein umbenannt. Bis zum 13. März 1938 wurde der Meisterschaftsbetrieb in vollem Umfang mit zwei Mannschaften durchgeführt, wobei Jenbach in der Klasse Unterland mitspielte.
Der Verein in den Kriegsjahren
Ab dem Frühjahr 1938 wurde der Spielbetrieb eingestellt, da ab 1939 bereits die ersten Sportler zur Deutschen Wehrmacht einrücken mussten. Während des Krieges wurde im Heinkel-Werk in Jenbach eine Fußballmannschaft gegründet, die trotz aller Umstände beachtliche sportliche Erfolge erzielen konnte. Den Fußballplatz musste man jedoch aufgeben, da die Nationalsozialisten diesen in ein Kartoffelfeld umwandelten. Später wurden dort zusätzlich Tomaten angebaut.

Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Jahr 1945 wurden auf dem Fußballplatz Kriegsmaterial und Autowracks abgestellt. Ende 1945 war es erneut der ATSV Jenbach, der den Fußballverein wieder zum Leben erweckte. Leider waren im Krieg viele sehr gute Sportler gefallen, was eine große Lücke hinterließ.
Der Fußballplatz wurde anschließend wieder in ein Spielfeld umgewandelt – ohne Einsatz von Maschinen. Auch die Umzäunung wurde in Eigenregie aus Material der aufgelassenen Gefangenenbaracken errichtet. Aufgrund der schlechten Platzqualität konnten Spiele zunächst nur auswärts ausgetragen werden. Zu Ostern 1946 fand schließlich das erste Heimspiel in Jenbach statt.
Die bewegten 40er Jahre
Ab dem 15. März 1947 war Franz Schönwetter von der Vienna als Trainer tätig und brachte die Jenbacher Fußballer auf ein sehr gutes Niveau. Der ATSV Jenbach, Sektion Fußball, bestand bis zum 5. Mai 1947 und wurde dann in den FC Jenbach umbenannt.

Im Herbst 1949 wurde die Sportvereinigung Jenbach (SVG) von Herrn Lind ins Leben gerufen. Der FC Jenbach wurde eine Sektion der neugegründeten SVG.

1948 stieg Jenbach von der B-Klasse Unterinntal in die A-Liga auf und konnte bis 1955 in der Landesliga spielen. Viermal wurde Jenbach Vizemeister und gehörte zu den besten Fußballmannschaften Tirols. Anfang der 1950er Jahre trug der Fußballclub für zwei Jahre den Namen „Jenbacher Werke“, blieb jedoch weiterhin als Sektion bei der SVG.

1956 wurde der Sportplatz durch ein Hochwasser so stark überschwemmt, dass Kinder mit Booten und Flößen darauf paddelten – die Notwendigkeit einer Platzaufschüttung wurde immer offensichtlicher.
Die bunten und wilden 60er und 70er Jahre
Im Jahr 1961 war es dann so weit: Der Fußballplatz wurde unter Bürgermeister Josef Mühlbacher um einen Meter aufgeschüttet. Für die Fußballer und Funktionäre war dies eine sehr schwere Zeit. 1961/62 wurden die Meisterschaftsheimspiele in Vomp ausgetragen, 1962/63 und 1963/64 war Rattenberg der Heimspielort. Trainiert wurde außerhalb beim Kalkwerk Gubert.
Im Jahr 1964 wurde in viel Eigenregie der Sportler das neue Jugendheim errichtet, das 1966 eingeweiht wurde. Im Jahr 1955 musste Jenbach von der Tiroler Landesliga in die Gebietsliga Ost absteigen.

Erst 1969 gelang unter Trainer Rudi Rodler der Wiederaufstieg in die Landesliga. Nach zwei Jahren erfolgte jedoch erneut der Abstieg. Unter Trainer Walter Skocik stieg Jenbach 1974 wieder in die höchste Tiroler Spielklasse auf.

1977 wurde die Alpenliga mit den Bundesländern Tirol und Salzburg gegründet. Jenbach schaffte mit Trainer Walter Oberhauser den Aufstieg und spielte drei Jahre lang, bis zur Umwandlung in die Regionalliga West, gemeinsam mit Mannschaften aus Tirol, Salzburg und Vorarlberg. Dort platzierte man sich meist im Mittelfeld der Tabelle, musste allerdings 1987 den Abstieg in die Landesliga Ost hinnehmen.

Der „Blaue Blitz“ Über drei Jahre leistete dieses umgebaute Feuerwehrauto dem Fußballclub Jenbach treue Dienste. Sekt-Leiter Peter Karl und sein erster Maschinist Locher Karl vollbrachten mit diesem Bus wahre Wunderdinge.
Der SK Jenbach wie man in heute kennt
1990 gliederte sich die Sektion Fußball unter Obmann Gernot Moser aus der SVG Jenbach aus und tritt seither unter der Bezeichnung SK Jenbach auf. Man spielte weiterhin in der Landesliga Ost, ehe 1995 der Aufstieg in die Tiroler Ligagelang – und man überraschend gleich in der Debütsaison den vierten Rang belegte.
Links: Das Logo bis zur Ausgliederung im Jahr 1990 – Rechts das „neue“ Logo nach der Eigenständigkeit als Verein.

Übersiedelung in das neue Stadion
1997 war es endlich so weit: Der SK Jenbach übersiedelte in die neue Sportanlage am Inn. Für damalige Verhältnisse zählte das Stadion zu den modernsten in ganz Tirol.
In den Folgejahren wurden mehrere Adaptierungen vorgenommen. So wurde das Spielfeld im Jahr 2014 auf internationale Maße vergrößert. Ein bedeutender infrastruktureller Meilenstein erfolgte im Oktober 2022 mit der Installation einer modernen LED-Flutlichtanlage. Diese machte die beiden Masten auf der Haupttribüne, die über Jahre hinweg die Sicht stark beeinträchtigt hatten, überflüssig.


Glanz und Krise
Das Hoch des SK Jenbach hielt an: In der Saison 1998/99 wurde der Verein Tiroler Landesmeister (Meister der Tiroler Liga) und stieg als solcher in die überregionale Regionalliga (vormals Alpenliga) auf. Zu dieser Zeit gründete man eine Spielgemeinschaft mit dem FC Achensee aus Maurach. In der Debütsaison dieser Spielgemeinschaft konnte man in der Regionalliga einen Mittelfeldplatz erreichen, stieg jedoch im Folgejahr als Letzter wieder ab. 2003 wurde die Spielgemeinschaft mit dem FC Achensee aufgelöst, und es folgte ein weiterer Abstieg in die Landesliga Ost. In der Saison 2006/07 stieg man ebendort als Meister erneut in die Tiroler Liga auf – und tatsächlich gelang es, sich dort vier Jahre lang zu halten.

Es folgten sportlich sehr bewegte und wechselhafte Jahre: Unter Obmann Goran Zivic wurde das Umfeld auf komplett neue Beine gestellt. Mit einer runderneuerten Mannschaft gelang 2012 die Etablierung in der Landesliga. Im Folgejahr wollte man den Aufstieg angreifen und scheiterte nur knapp: Als Vizemeister der Landesliga Ost traf man in der Aufstiegsrelegation auf Zirl und zog nach zwei dramatischen Spielen schlussendlich knapp den Kürzeren. Dennoch wurde das 80-jährige Vereinsjubiläum mit einem Legendenmatch und einem Gastspiel des FC Wacker Innsbruck in Jenbach gebührend gefeiert.
Auch der Aufstieg sollte im Folgejahr gelingen – als überlegener Meister unter dem Trainerteam Johannes Rieser und Rudolf Stadler. In der Saison 2013/14 sorgte man zudem im TFV-Kerschdorfer-Tirol-Cup für Furore: Unter anderem wurde Regionalligist Kufstein aus dem Bewerb geworfen, ehe man im Viertelfinale am heutigen Bundesligisten und damaligen späteren Cupsieger WSG Wattens scheiterte.
Nach dem Aufstieg in die Tiroler Liga startete man furios und wurde nach der Hinrunde sogar Herbstmeister. In der Rückrunde folgte jedoch der sportliche Einbruch – und ein Jahr später der Abstieg in die Landesliga. Auch dort war man nur mäßig erfolgreich und stieg am Ende der Saison 2017/18 als Letzter in die Gebietsliga Ost ab. Auch wirtschaftliche Sorgen beschäftigten den Verein in diesen Jahren sehr.
Erste neue Strukturen wurden unter dem neu gewählten Obmann Dieter Bader geschaffen. In Eigenregie begann man, das Stadion schrittweise zu entrümpeln und zu sanieren. Auch der finanzielle Grundstein wurde neu gelegt, so konnte sich der Verein schrittweise erholen.
Diesen Weg führte sein Nachfolger Thomas Thallauer konsequent weiter. Das Stadion erhielt eine moderne LED-Flutlichtanlage, die Kantine wurde mit neuer Ausstattung komplett kernsaniert und auch die Tribüne bekam eine neue Betondecke.
Unter Trainer Mario Oderich stabilisierte sich die Jenbacher Kampfmannschaft nach einer schwachen ersten Halbsaison in der Gebietsliga wieder und feierte bald erste sportliche Erfolge. Zu Ende der Hinrunde der Spielzeit 2019/20 führte man die Tabelle als Spitzenreiter an. Die Saison wurde jedoch aufgrund der Covid-19-Pandemie abgebrochen und annulliert.
Ab dem 20. Juli 2020 übernahm Dr. Rudolf Stadler die Mannschaft und verhalf ihr in der Saison 2021/22 zum Aufstieg in die Landesliga Ost.

Nach dem geplanten Rückzug von Rudolf Stadler wurde der erst 24-jährige Lukas Pfurtscheller Trainer der Jenbacher. Er war damit der jüngste Trainer im Tiroler Unterhaus. Unter seine Regie holte man in der Landesliga bis jetzt jeweils 2x den 2. Platz und 1x den 3. Platz. Ein Aufstieg in die Tiroler Liga ging sich jeweils zweimal um einen Punkt knapp nicht aus. Auch in der Saison 25/26 steht Pfurtscheller wieder an der Seitenlinie des SK Jenbach.
