Herbstrückblick Teil 3: Nachwuchs

Im dritten und letzten Teil unseres Rückblickes auf den abgelaufenen Herbst widmen wir uns der Jenbacher Nachwuchsabteilung. Diese umfasst elf Teams, weshalb der Blick zurück auch entsprechend umfangreich ausfällt. Wie ist es unsere Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Monaten ergangen?

Nach dem Wiederbeginn des Trainingsbetriebs Ende Mai durfte man sich beim SK Jenbach bereits das erste Mal freuen: trotz der erzwungenen, mehrmonatigen Fußballpause waren beinahe aller Kinder und Jugendliche wieder mit von der Partie, nur ganz wenigen Abgängen standen gleich mehrere Neuzugänge bzw. Neustarter gegenüber. Nachdem man sich unter penibler Einhaltung des Jenbacher Präventionskonzepts über ein Monat lang mit kontaktlosem Training Vorliebe nehmen musste, startete gegen Ende des Sommers endlich wieder der ersehnte reguläre Spielbetrieb im Nachwuchs.

Und in diesem performten unsere Teams sehr ansprechend. Im Grundlagenbereich bestritten die U7, U8 und U9 mit pro Altersklasse jeweils zwei gemeldeten Mannschaften ihre Turniere. Koordinator Nachwuchs David Astl erläutert dazu: „Wir verfolgen in diesen Altersklassen die Idee, dass grundsätzlich alle Kinder dasselbe, möglichst hohe Pensum an Einsatzzeit bekommen. Dies ist durch die Meldung zweier Teams pro Jahrgang am besten zu realisieren. Erwiesenermaßen lernen die Kinder am Besten im Spiel selbst, zudem sind hohe Einsatzzeiten ausschlaggebend für die Motivation und den Spaßfaktor bei den Jungs und Mädels. Wird dieser Weg, fernab von Leistungsdruck und Ergebniszwang, konsequent umgesetzt, haben die Kids die größte Freude und lernen auch am meisten. Die Erfolge kommen mittelfristig als logische Konsequenz dieses Ansatzes.“ Diese These bestätigte sich auch im vergangenen Herbst, die Ergebnisse, die unsere jüngsten Jenbacher einfuhren, waren äußerst positiv. Dennoch: „Wir schauen ständig, was wir weiter optimieren können und werden an der ein oder anderen Schraube noch drehen!“, so der Jenbacher Nachwuchsverantwortliche. Am Ball zu bleiben gilt es auch in der Gewinnung neuer Kinder für die Nachwuchsteams: „Es gibt mittlerweile so viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, da wird es für uns Fußballvereine auch nicht unbedingt leichter. Unser Ziel ist es, mit einer klaren Ausbildungsidee und einem professionellen, freundlichem Umfeld möglichst viele Kinder und deren Eltern anzusprechen!“ Und dabei spielen durchaus auch weibliche Akteurinnen eine immer größer werdende Rolle: in der bunten Jenbacher U10 Mannschaft sind fünf Mädels am Werke!

Positiv ist auch ein Blick auf die Teams der U13 und U16, in welchen auch die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Buch am engsten ist und durchaus Früchte trägt. Die U13 errang in einer bärenstarken Gruppe mit den in diesem Jahrgang tirolweit führenden SV Kolsass und Wattens sechs Zähler, gewann zwei Mal gegen die Union aus Innsbruck. Und auch gegen Kaliber wie Wattens hielt man gut mit, verlor auswärts erst durch ein unglückliches Gegentor in der siebten (…) Minute der doch für ein Nachwuchsspiel etwas großzügigen Nachspielzeit. Doch auch wenn die Ergebnisse in diesen Altersklasse bereits ersichtlich sind, der Fokus liegt auch hier ganz klar auf einer guten Ausbildung der Spieler. „Immer wieder kommen gerade in dieser Mannschaft neue Akteure hinzu, mit Emre Celik durften wir uns auch über einen Rückkehrer aus Wattens freuen. In guter Zusammenarbeit mit unseren Partnern auch Buch versuchen wir hier alle Kinder auf ihrem Leistungslevel abzuholen und individuell weiterzuentwickeln. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen immer mehr wider“, zeigt sich David Astl auch hier zufrieden.

Absolut gut in Schuss ist auch das älteste Nachwuchsteam, die SPG U16. Die Zusammenarbeit mit Buch vertieft sich auch hier immer mehr, gemeinsam stellt man einen schlagkräftigen Kader, welcher zunehmend für positive Ergebnisse sorgt. Nachdem Lukas Pfurtscheller gemeinsam mit dem langjährigen Assistenten dieser Mannschaft, Markus Haag, zu Saisonbeginn das älteste Nachwuchsteam der SPG übernommen hat, konnte man sich im Verlaufe des Herbstes sichtlich entwickeln und erspielte in einer starken Gruppe beachtliche zehn Punkte – allein sieben davon in den letzten drei Partien. Es zeigt sich auch hier, dass die Entwicklung fraglos in die richtige Richtung geht. Durch den großen Einsatz und die sich stetig steigernden Leistungen ergeben sich in dieser Mannschaft neue Perspektiven: „Wir haben natürlich vor, den ein oder anderen Jenbacher Spieler dieser Mannschaft schrittweise in die Kampfmannschaft zu integrieren. In enger Absprache mit den sportlich-Verantwortlichen im Herrenbereich ist es gut vorstellbar, bereits im Winter/Frühjahr, dem ein oder anderen Spieler, der sich besonders hervortut, die Möglichkeit zu geben, in die Kampfmannschaftstrainings hineinzuschnubbern. Das soll natürlich der Ausgangspunkt für den mittelfristigen Sprung dieser Eigenbauspieler in den Jenbacher Herrenbereich sein.“, erläutert Koordinator Astl die weitere Vorgehensweise.

Leider nicht nach Plan lief es hingegen für die U14. Die Mannschaft, welche vom Trainerteam David und Wolfgang Astl betreut wurde, blieb im Herbst deutlich unter den Erwartungen und im Endeffekt gar punktlos. „Wir haben hier selbst viel gerätselt, woran es liegt. Fraglos sind unsere Spieler deutlich besser, als es sich in den Ergebnissen widerspiegelt. Wir haben im Herbst bei toller Trainingsbeteiligung intensiv gearbeitet und tatsächlich gelang uns in den Einheiten auch merkbar ein Fortschritt. Nur auf das Spiel übertragen konnten wir es viel zu selten.“, so die Trainer, welche die Mannschaft bereits einige Jahre lang begleitet haben. „Wir haben uns aufgrund der Gesamtsituation entschieden, hier anhand eines Trainerwechsels zu versuchen, neue Reize zu setzen“, so David Astl, der fortan also nicht mehr Trainer dieser Mannschaft ist. Man erhofft sich nun eine andere Ansprache, neuen Input und schlussendlich auch das Überschwappen guter Trainingsleistungen auf die Spiele. „In dieser Mannschaft sind einige Jungs, die wirklich unmittelbar vor dem nächsten Schritt ihrer Entwicklung stehen, wir hoffen, ihnen nun mit dem neuen Trainer den entsprechenden sprichwörtlichen „Schubser“ mitgeben zu können, der sie diesen Schritt gehen lässt“, so die scheidenden Trainer. Dieser neue Coach ist in Jenbach derweil kein unbekannter, Özkan Yayar übernimmt nun die U14 Mannschaft des Jenbacher Vereins. In den letzten Wochen der Herbstsaison war er bereits regelmäßig bei den Trainings mit dabei und machte sich auch in mehreren Spielen ein Bild von seiner neuen Mannschaft. „Uns war ein geordneter und geplanter Übergang wichtig, den haben wir in den letzten Wochen der Hinrunde gut abgewickelt“, so die Ex-Trainer der U14. Mit neuem Coach und neuem Elan will man nun also im Frühjahr auch in der Altersklasse U14 wieder angreifen.

Fernab von Ergebnissen ist derweil der Jenbacher Fußballkindergarten unterwegs. Spielerisch werden hier erste Grundlagen der allgemeinen Bewegungslehre gelegt. Und natürlich wird auch altersgerecht das runde Leder erstmals ins Spiel gebracht. Coronabedingt fiel die große Werbeaktion in den Jenbacher Kindergärten in diesem Jahr leider aus – dennoch darf sich unser jüngstes Team über mehr als ein Dutzend Einsteigerinnen und Einsteiger freuen. Weiterer Zuwachs ist natürlich jederzeit sehr gerne gesehen – wir freuen uns über jedes Kind, Vorkönnen oder Ausrüstung ist zum unverbindlichen Schnuppern natürlich nicht nötig!

Abgesehen von den mannschaftsspezifischen Bilanzen lässt sich auch im individuellen Entwicklungsbereich ein weiterer Schritt nach vorne feststellen. Mit David Plant schaffte erstmals seit mehreren Jahren wieder ein Jenbacher Eigenbauspieler den Sprung in die Tiroler Talenteschiene und ist nun beim LAZ in Wörgl aktiv. Nach Jahren ohne Jenbacher Spieler in den Verbandsauswahlen legt unser Verein nun bewusst wieder den Fokus darauf, Akteure in Absprache mit ihren Eltern und den jeweiligen Trainern zu den Sichtungen zu schicken. „Wir wollen uns sportlich attraktiv positionieren, in unserem Nachwuchskonzept ist auch ganz klar die individuelle Entwicklung und Förderung der Spieler als ein wichtiger Aspekt angeführt. Wenn hier nun die Möglichkeit besteht, dass Spieler aus Jenbach den Sprung in diese Talenteschiene schaffen, so unterstützen wir das explizit. Es gibt immer wieder Vereine, welche es nicht gerne sehen, wenn ihre Spieler in der Auswahl oder den Vorstufen der Auswahl aktiv sind. Wir hingegen positionieren uns hier ganz bewusst anders und sagen: es ist eine tolle Chance für unsere Jungs und Mädels, sich sportlich weiterzuentwickeln, die wir absolut gutheißen und unterstützen! Sie werden individuell gefördert, was sich auch positiv auf unsere Teams und deren Leistungsstärke auswirkt. Wir möchten hier ein attraktiver Partnerverein für die Tiroler Auswahlen und alle Kinder, welche in diesen spielen wollen, sein.“, erklärt Astl den Zugang des SKJ zur Talenteschiene. Ein erster Schritt in diesem Bereich ist nun getan, es wird weiterhin konsequente und qualitative Arbeit benötigen, um in den nächsten Jahren regelmäßig Jenbacher Akteure in die Talenteschiene zu entsenden.

Apropos Qualität. Diese steht in der Jenbacher Nachwuchsarbeit ganz oben in der Prioritätenliste. Qualitative Ausbildung, Betreuung und ein strukturiertes, altersgerechtes und förderndes Training sind einige der wichtigsten Punkte überhaupt. Dafür benötigt es Trainer, welche am Zahn der Zeit agieren und sich ständig fort- und ausbilden. Mit Dr. Rudolf Stadler, der seit Sommer Trainer der Jenbacher Kampfmannschaft und seit Jahren auch in der Trainerausbildung des TFV tätig ist, werden nicht nur interne Schulungen abgehalten, auch in den offiziellen Ausbildungen des Verbandes sind die Jenbacher Nachwuchstrainer regelmäßige Gäste und beschließen diese mit durch die Bank tollen Ergebnissen. Allein in diesem Jahr dürfen wir Özkan Yayar, Rene Steinberger, Sandro Brand und Lukas Pfurtscheller zum Erwerb des Kindertrainerdiploms gratulieren und unserem Koordinator Nachwuchs und dem scheidenden U14-Co-Trainer Wolfgang Astl zum mit ausgezeichnetem Erfolg erworbenen UEFA-B-Diplom, das gar zu einer Tätigkeit in der Tirol-Liga berechtigen würde. Mit Alen Hrnjica und Rene Kirchmair haben zudem die beiden neusten Nachwuchstrainer des SKJ mit dem Kinderbetreuer die erste Stufe der Trainerausbildung erfolgreich abgeschlossen. Özkan Yayar und Lukas Pfurtscheller sind darüber hinaus gerade in der Ausbildung zum Jugendtrainerdiplom, Jonas Dauber in jener zum Kindertrainerdiplom.

Wenngleich 2020 ein extrem forderndes Jahr war, die positive Entwicklung im Nachwuchsbereich konnte auch Corona nicht stoppen. Für das Frühjahr jedenfalls ist man top-motiviert und vorbereitet. „Wir wollen den positiven Trend fortsetzen und unsere Arbeit weiterhin entwickeln und optimieren. An dieser Stelle sei dem extrem engagierten Trainerteam ein riesengroßes Dankeschön ausgesprochen. Ein Konzept und eine Idee funktionieren nur, wenn es Menschen gibt, die dieses auch leben und sich dafür engagieren. Die Nachwuchsarbeit steht und fällt mit den Trainern. Für ihren unglaublichen Einsatz, auch unter nie dagewesenen Rahmenbedingungen, möchte ich mich im Namen des gesamten Vereins aufs Herzlichste bedanke!“, so Koordinator Nachwuchs David Astl abschließend.