Herbstrückblick Teil 1 – Kampfmannschaft

Es ist Mitte Dezember, Zeit, mit ein wenig Distanz einen Blick zurück auf die Herbstsaison zu werfen. Zu Beginn unserer dreiteiligen Serie lassen wir die Hinrunde der Jenbacher Kampfmannschaft Revue passieren.

Und die hatte es wahrlich in sich. Nach der erfolgreichen Vorsaison und dem überraschenden Rücktritt von Trainer Mario Oderich rund eine Woche vor Beginn der Saison war schnelles Handeln gefragt. Die Jenbacher Mannschaft bewies Charakter, gewann trainerlos die erste Cuprunde in Ried und startete somit mit einem Erfolgserlebnis in die Saison. Zwei Tage später wurde dann Dr. Rudolf Stadler als neuer Cheftrainer der Jenbacher Kampfmannschaft vorgestellt. Mit dem ausgewiesenen Fußballfachmann an der Seitenlinie wurde das Projekt Top-3 in Angriff genommen und tatsächlich starte man vielversprechend. Ein torloses 0:0 zum Ligaauftakt gegen einen der Ligafavoriten, die SPG Pillerseetal, schien auch aufgrund der guten spielerischen Leistung ein durchaus positiver Start zu sein, gefolgt von einem 1:0 Arbeitssieg in Finkenberg. Was folgte war das 4:4 Torspektakel im Heimspiel gegen Hopfgarten, das jedoch auch offenbarte, dass unsere Mannschaft in ihrer Entwicklung noch nicht dort war, wo sie ein jeder Jenbacher gern gesehen hätte.

Und das sollten auch die kommenden Spiele zeigen: Es waren zu große Schwankungen in der Mannschaft festzustellen, tollen Spielabschnitten folgten wiederum schwache Hälften. Bestes Beispiel das Auswärtsspiel in Achenkirch. Beim aktuellen Spitzenreiter führte man bereits 2:0, schien wie der sichere Sieger, überzeugte man doch zudem auch spielerisch. Doch auf die besten 30 Minuten der Stadler-Elf folgte eine schwache zweite Hälfte, man verlor den immanent wichtigen Tuncay Kilicer in der Innenverteidigung verletzungsbedingt und schlussendlich auch das Spiel unglücklich 3:2 durch ein Last-Minute-Gegentor in der Nachspielzeit. Es war der Beginn der schwächsten Phase unserer Mannschaft, welche in Folge auch gegen Vomp und Oberlangkampfen verlor. 

Doch es spricht für Mannschaft und Trainerteam, dass auch diese Durststrecke überwunden wurde. In Runde sieben schlug man Kössen verdient und deutlich mit 5:0 und auch die zu hohe Auswärtspleite in Kirchberg (5:1) konnte die sich zunehmend stabilisierende Jenbacher Mannschaft nicht mehr außer Tritt bringen. Man gewann nämlich in Folge gegen die sich mittlerweile als Titelanwärter herauskristallisierenden Weerberger mit 2:1, ehe man die zweitplatzierten Kramsacher gar mit 5:2 in die Schranken wies. Dem folgte ein 2:2 auswärts in Rinn, eine Woche später verabschiedete man sich wiederum mit einem 3:0 Heimerfolg gegen Westendorf in die um eine Woche verfrühte Winterpause.

Das Spiel gegen Langkampfen nämlich sollte nicht mehr stattfinden. Der ersten beiden positive Covid-Fälle im Jenbacher Verein verhinderte ein Antreten unseres Teams im letzten Spiel der Herbstsaison, welches somit im Frühjahr nachgeholt werden muss. Es waren die einzigen beiden Covid-19-Fälle im gesamten Jenbacher Verein seit Mitte Mai – das strikte Präventionskonzept zeigte seine Wirkung! Und am Wichtigsten: beide betroffene Spieler sind bereits seit längerem wieder vollkommen wohlauf! 

Aber zurück zum Sportlichen: Dank dem tollen Schlussspurt konnte die Jenbacher Mannschaft in der Tabelle merkbar an Boden gut machen und liegt momentan in Lauerstellung auf Rang fünf. Das Frühjahr wird weisen, ob nach oben hin noch etwas möglich ist. Zufrieden sein darf man mit der Heimbilanz: die eigenen Fans wurden mit Ausnahme des schwachen Vomp-Heimspiels selten enttäuscht, vier Siege und zwei Remis bei im Schnitt drei erzielten eigenen Toren gehen mehr als in Ordnung. Dafür waren die Auswärtsfahrten der Stadler-Elf oftmals ertraglos, lediglich vier Zähler in der Ferne sind zweifelsohne zu wenig. 

Insgesamt lässt sich also bilanzieren, dass die Jenbacher Mannschaft nach einem gute Start an Stabilität verlor und dadurch unnötig häufig Punkte abgab. Ab der Hälfte der Hinrunde jedoch kam man zunehmend in Fahrt und zehn Punkte aus den letzten vier Spielen der Hinrunde sprechen eine klare Sprache. Es war festzustellen, dass nach dem Trainerwechsel etwas mehr Zeit nötig war, als vielleicht anfangs gedacht, bis sich die Handschrift von Dr. Rudolf Stadler in der Jenbacher Elf durchgesetzt hatte. Dass diese Handschrift allerdings erfolgsversprechend ist, zeigte die zweite Hinrundenhälfte. In diesem Sinne dürfen wir uns auf ein spannendes und attraktives Frühjahr freuen.  

 Abschließend noch ein Blick auf die Personalien der Mannschaft. Im vor vier Jahren festgelegten Konzept des Jenbacher Weges wurde klar definiert, dass die SKJ-Kampfmannschaft primär aus Eigenbauspielern bestehen sollte, verstärkt und gegebenenfalls geführt von Spielern aus der näheren Umgebung. Betrachtet man nun die Einsatzstatistiken der Hinrunde, so sind Kampfmannschaftseinsätze von dreizehn Jenbacher Eigenbauspielern festzustellen, mehr als die Hälfte davon ist noch keine 23 Jahre alt und teilweise dennoch bereits seit Jahren fixer Bestandteil der (Start-)Elf. Die Jenbacher Nachwuchsarbeit beweist somit, dass sie kontinuierlich in der Lage ist, Spieler zu entwickeln, die wichtige Rollen in der Jenbacher Kampfmannschaft einnehmen. Auch das ist ein absolut positiver Aspekt, der in einem Rückblick auf die Herbstsaison nicht unter den Tisch fallen sollte.