Nächster Sieg für die Jenbacher Kampfmannschaft!

Im vorgezogenen siebten Spiel der aktuellen Gebietsligasaison ging es für eine arg ersatzgeschwächte Jenbacher Mannschaft – neben den Langzeitverletzten Mustafa Besparmak und Gabriel Gheorghe fielen auch Schlussmann Darek Poturalski, Michael Flatscher, Tanju Sahin, Kenan Adam aus – zum wichtigen Spiel nach Zell. Der Aufsteiger aus dem Zillertal konnte in den letzten Spielen nach schwachen Saisonstart kräftig punkten und so trafen zwei Teams aufeinander, denen das Momentum nicht abgeneigt war. 

Das Spiel begann dabei aber so gar nicht nach Vorstellung des SK Jenbach. In den Anfangsminuten der Partie waren die Hausherren klar spielbestimmend und agierten sehr engagiert. So war die Jenbacher Führung durch Srdan Dobric in der achten Spielminute nicht unbedingt erwartbar. Nach einem Eckball schloss Selcuk Temiz ab und Dobric hielt den Fuß in den Ball, der somit unhaltbar für Zell-Schlussmann Pair die Richtung änderte und im Tor einschlug. 

Dies löste für Jenbach eine Art Initialzündung aus, die Stadler-Elf begann nun, sich die Führung im Nachhinein zu verdienen. Bis zur Halbzeit war man weitgehend feldüberlegen und vergab auch zwei richtig gute Torchancen. Nach Wiederbeginn jedoch drehte sich das Bild. Jenbach schien noch in der Kabine zu verharren und die Hausherren erspielten sich mehrere, teils sehr vielversprechende Torchancen. Wiederholt musste der starke Rene Kirchmair, der den urlaubsbedingt abwesenden Poturalski vertrat, eingreifen. Doch er konnte seinen Kasten sauberhalten. 

In der Schlussphase gelang es der Jenbacher Mannschaft wieder besser ins Spiel zu finden und für mehr Entlastung zu sorgen. Da aber der junge Youssef Lambaraa nach starkem Solo am Zeller Schlussmann hängen blieb, blieb es bis zum Ende spannend. Doch schlussendlich kämpfte man sich über die Ziellinie. Der knappe 1:0 Sieg, den man am Ende mit großem Kämpferherz über die Ziellinie rettete, baut die Jenbacher Erfolgsserie der vergangenen Wochen aus – aus den letzten fünf Spielen konnte man 13 Punkt holen! 

Soviel zum Sportlichen. Doch dabei blieb es leider nicht an diesem Donnerstag in Zell. Die Jenbacher Mannschaft, in deren 15-Mann-Kader neun Jenbacher Eigenbauspieler standen, war die gesamte Spieldauer über mit widerlichsten rassistischen Äußerungen konfrontiert, welche an dieser Stelle bewusst nicht zitiert werden. Nach Spielende konnte die Mannschaft nicht sofort in die Kabine, da ihre Sicherheit nicht gewährleistet war, und selbst beim verspäteten Abgang wurden sie bespuckt und beleidigt. Ebenso musste das Jenbacher Funktionärsteam samt kleiner, aber treuer Anhängerschaft nach dem Spiel unter Ordnerbegleitung auf den Parkplatz geleitet werden.

Dass Spieler, die in Jenbach aufgewachsen sind, jahrelang für den SKJ Fußball spielen und bestens in Gesellschaft und Verein integriert sind, aufgrund der Herkunft ihrer Eltern mit Vorurteilen konfrontiert sind, kennen wir traurigerweise zur Genüge. Einmal mehr stellen wir uns dem entschlossen entgegen. Das Ausmaß an Abneigung und Hass, verpackt in niederschwelligste Beleidigungen gegen den Verein und seine Akteure, das uns in Zell entgegenschlug, erschütterte aber selbst die hartgesottenen unter den Jenbachern. 

Wir sind stolz auf unsere Spieler, ihre Geschichte und ihre Leistungen – nicht nur, aber auch auf dem Fußballplatz. Hautfarbe, Herkunft und Religion spielen dabei nicht ansatzweise eine Rolle. Wir sind stolz, Jenbach zu sein.