Erste Niederlage seit August – KM strauchelt in Rinn

Es war angerichtet am heutigen Sonntag in Rinn. Nach dem gestrigen Patzer des Tabellenzweiten Breitenbach in Kirchdorf (3:2 Niederlage) wäre es nun möglich gewesen, zumindest einen vier-Punkte -Puffer auf den ersten Verfolger herauszuspielen und den dritten Rang gar um acht Zähler hinter sich zu lassen. Doch wie am Konjunktiv ersichtlich – es blieb beim Wunsch am heutigen Sonntag. 

Der Tag begann aus Jenbacher Sicht dabei schon überschaubar. Kapitän und Mittelfeldstratege Resul Ünlü musste aufgrund eines positiven Coronatests kurzfristig absagen, Selcuk Temiz verletzte sich beim Aufwärmen. Neben Winterneuzugang Zeljko Vitanovic musste darüber hinaus auch der am Außenband verletzte Elyasa Sahin passen – und damit vier potentielle Stammspieler. 

Das Spiel auf dem sehr kleinen Fußballplatz in Rinn war von Beginn an kein Augenschmaus. Die Gastgeber versuchten beinahe durchgehend mit langen Bällen zu operieren, die aber so gut wie gar keine Gefahr verursachten. Jenbach versuchte zu spielen, kam mit dem wenigen Raum jedoch nur schwer zu recht und hatte durchaus Schwierigkeiten, sich ideal zu positionieren. Es entwickelte sich so ein Spiel mit nur wenigen Höhepunkten, das sich zumeist im Mittelfeld abspielte. Nur einmal war Süleyman Ünal mit einem Abschluss aus der Distanz gefährlich, den Milovanovic im Tor der Heimischen aber stark parierte. 

Als eigentlich alle schon mit einem torlosen Remis zur Pause rechneten gelang quasi mit dem Halbzeitpfiff der Lucky-Punch für den SKJ. Süleyman Ünal zog erneut aus der Distanz ab, visierte diesmal aber das andere Eck an und bezwang damit den Goalie. Mit 1:0 aus Sicht der Stadler-Elf ging es somit in die Kabinen.
 
Nach Wiederbeginn wurde das Spiel hektischer, Rinn/Tulfes investierte mehr und agierte aggressiver gegen den Ball. Jenbach kam mehr unter Druck und verlor zunehmend wichtige Zweikämpfe im Mittelfeld. Max Unterlechner nutzte die Gunst aus Sicht von Rinn und glich ebenso aus der Distanz zum 1:1 aus, nachdem die Jenbacher Abwehr einen eigentlich schon gewonnen Ball nur unzureichend klärte. 

Das Spiel war nun munterer, es ging hin und her, fußballerisch aber war nach wie vor viel Luft nach oben. Jenbach versuchte den alten Vorsprung wiederherzustellen und griff vermehrt an. Ein solcher Angriff konnte nur durch ein Foul an Süleyman Ünal gestoppt werden, der den fälligen Freistoß aus spitzem Winkel sehenswert im Tor unterbrachte – Jenbach wieder in Front (58.). 

Doch Stabilität brachte die Führung leider keine. Wieder nur vier Minuten später glich Rinn/Tulfes erneut aus. Nach einer Flanke von der linken Angriffsseite herrschte im Jenbacher Strafraum Desorientierung, die wiederum Laimer nutzte und völlig unbedrängt allein vor Poturalski einköpfen konnte. Und damit noch nicht genug. In der 76. Minute stand plötzlich Max Unterlechner nach einem schweren Abspielfehler in der Jenbacher Defensive allein vor dem Tor und brachte seine Farben erstmals in Führung, indem er Poturalski eiskalt bezwang.

Was man Jenbach keineswegs vorwerfen konnte war mangelndes Engagement. Man warf alles nach vorne, versuchte gegen nun sehr tiefstehende und sehr ausgiebig auf Zeit spielende Hausherren noch einmal gefährlich zu werden. Und das gelang tatsächlich: Süleyman Ünal versenkte nach gutem Lochpass von Tanju Sahin zum umjubelten Ausgleich, der aber leider zu Unrecht aufgrund einer angeblichen Abseitsposition durch die Unparteiischen wieder aberkannt wurde. 

Jenbach nun auch mit langen Bällen, doch bis in die Nachspielzeit hinein hielt die Rinner Abwehr dem Ansturm stand – der Summe Summarum leider zu oft auch zu ungenau und mit zu wenig Durchschlagkraft seitens unseres Teams stattfand. Unterm Strich steht somit eine sehr ärgerliche 3:2 Niederlage, die durchaus vermeidbar gewesen wäre. Wenngleich deren Zustandekommen mit den kurzfristigen Ausfällen zweier Leistungsträger und dem leider aberkannten Ausgleich sehr unglücklich war, so muss auch festgehalten werden, werden, dass es dem Jenbacher Team nie wirklich gelang, auf dem kleinen Rinner Geläuf sein gewohntes Kombinationsspiel aufzuziehen. Die mangelnde Abstimmung und Orientierung gepaart mit zu vielen Eigenfehlern waren die Grundlage für die erste Niederlage seit August – die es nun im kommenden Heimspiel gegen Finkenberg nach Möglichkeit auszumerzen gilt.